Uelzen/Landkreis. Sie sind wieder unterwegs: Vor dubiosen Handwerkern und „günstigen“ Handwerksangeboten warnt die Polizei auch im Landkreis Uelzen. Nachdem in der Vergangenheit immer wieder reisende Handwerker größtenteils im ländlichen Bereich unterwegs gewesen seien und ihre Arbeiten (unter anderem Dacharbeiten und Klempnerei, Terrassen- und Steinreinigungsarbeiten, Betonarbeiten) spontan vor Ort „über den Gartenzaun“ für einen Schnäppchenpreis angeboten hätten, so die Polizei, tauchten in den vergangenen Tagen und Wochen Hochglanzprospekte und Flyer unterschiedlicher Firmen für Gebäude-, Stein- und Terrassenreinigungsarbeiten auf.
Überprüfungen der Kontaktdaten und Adressen ergaben laut den Beamten, dass diese Firmen zum Teil unter den angebenden Adressen nicht existent und gar nicht gemeldet sind. Polizeisprecher Kai Richter: „Es kommt die Zeit des Frühjahrsputzes und der Gartenarbeit. Da trifft es sich vermeintlich gut: Freundliche Herren und Damen sprechen einen am Gartenzaun an, ob man nicht für kleines Geld den Garten mal eben auf Vordermann bringen will. Das Angebot klingt verlockend, nur für ein paar tausend Euro wird alles fertiggemacht. Auf einem Notizzettel steht dann etwas von Gartenarbeiten und dass man für den Auftrag Geld erhalten habe. Keine Firmenanschrift, keine Bankverbindung, keine Verantwortlichkeiten.“ Schnell werde der Pritschenwagen – das Kennzeichen stammt nicht aus der Region und ein Firmenlogo fehlt auch – entladen, es gehe überfallartig ans Werk an allen Ecken des Gartens. Doch plötzlich würden die Arbeiten beendet, weil angeblich Material fehlen würde, was noch geholt werden müsste: „Dann wird alles eingeladen, auch die Gartengeräte des Auftraggebers. Und die Truppe kommt nicht wieder.“
Geld weg, Gartengeräte weg und der Garten gleicht einer Baustelle – so aktuell geschehen im Garten einer Rentnerin. Die Polizei ermittelt. Hinter den Schnäppchen verbergen sich auch oftmals Kostenfallen, sodass die Polizei rät, sensibel entsprechende Firmen und Angebote genau zu prüfen und mit Angeboten von Handwerksfirmen aus der Region zu vergleichen. Ganz besonders häufig hätten es Betrüger an der Haustür auf Senioren abgesehen, die sich in ihren vier Wänden vermeintlich sicher fühlen. Ziel dieser unliebsamen Besucher sei es, in die Wohnung gebeten zu werden, denn dort seien in aller Regel weder Zeugen noch andere Personen zu erwarten, die die betrügerischen Pläne durchkreuzen könnten.
Die Polizei mahnt: Einem Betrüger sind seine finsteren Absichten in den seltensten Fällen anzusehen. Die Täter treten in ganz unterschiedlichen Rollen auf: Mal geben sie sich als seriös gekleideter Geschäftsmann, mal werden sie als Handwerker in Arbeitskleidung, als Hilfsbedürftiger oder sogar als angebliche Amtsperson vorstellig. Um ans Ziel zu gelangen, überraschen die Täter immer wieder durch außerordentlichen Ideenreichtum.
Deswegen rät die Polizei:
- Lehnen Sie jegliche Angebote von Wanderarbeitern ab, die Ihnen spontane Bauarbeiten auf Ihrem Grundstück (insbesondere Dach- und Pflasterarbeiten) anbieten.
- Zahlen Sie niemals Geld im voraus!
- Machen Sie keine Haustür-/Gartenpfortengeschäfte
- Lassen Sie sich ein genaues schriftliches Angebot gebeten
- Holen Sie sich Vergleichsangebote –
- Notieren Sie sich die Personalien des Anbieters und das Kennzeichen des Kraftfahrzeuges
- Bei Auftreten entsprechender dubioser reisender Handwerker wenden Sie sich gern an die Polizei – Notfall unter 110.