Lüneburg: Lernen aus dem Modellprojekt – Mädge ruft dazu auf, Schnelltests und Luca-App intensiv zu nutzen
Lüneburg. Die niedersächsischen Modellprojekte, also auch das in Lüneburg, sind ausgesetzt, bis auf Bundesebene Klarheit herrscht, was ein neues Infektionsschutzgesetz und die möglichen Folgen für Länder, Kreise, Städte, aber auch Wirtschaft und Bürgerschaft angeht, teilt die Stadtverwaltung Lüneburg mit. Nachdem sich das Land Niedersachsen und die kommunalen Spitzenverbände am Sonntag auf diesen Schritt geeinigt haben, setzt die Hansestadt Lüneburg weiterhin auf großzügige Testangebote für alle Menschen aus Stadt, Landkreis oder anderswo, unabhängig davon, wo und aus welchem Grund sie mit anderen Menschen in Kontakt kommen. Die ursprünglich für das Modellprojekt avisierten zusätzlichen Teststationen bleiben erhalten. Auch appelliert die Hansestadt an alle Betriebe und Läden mit Publikumsverkehr die Luca-App zu nutzen. Betriebe können die Luca-App ebenso kostenlos nutzen wie Privatpersonen, das Lüneburger Gesundheitsamt hat in Vorbereitung des Modellprojekts eine Lizenz erhalten und ist auf die Arbeit mit Luca vorbereitet.
Oberbürgermeister Ulrich Mädge dankt allen Beteiligten, die das Modellprojekt Lüneburg bis hierhin mitvorbereitet und getragen haben. Der intensive Austausch mit Handel, Gastronomie oder auch Kultureinrichtungen zu dieser Frage habe zu wichtigen Erkenntnissen geführt, die in die Neuauflage miteinfließen können. „Ich danke allen für Ideen, Gespräche und ihre teils bereits abgegebenen Selbstverpflichtungen für das Modell.“ Rund 40 Betriebe hatten diese seit Karsamstag bei der Stadtverwaltung eingereicht.
An die Adresse von Arbeiter-Samariter-Bund und DRK sagte er: „Ich finde es großartig, wie unsere Rettungsdienste mit ihren hauptamtlichen, vor allem aber auch vielen ehrenamtlichen Kräften ein so umfassendes Testangebot auf die Beine stellen. Danke dafür! Wir sind in Lüneburg im Vergleich mit anderen Modellstädten richtig gut aufgestellt.“
An diesen Testangeboten will die Hansestadt Lüneburg denn auch unbedingt festhalten. Mädge: „Im Moment haben wir gemäß Bundes- und Landesrecht doch die Situation, dass z.B. Click & Meet bis zur Inzidenz von 100 möglich ist und dass weiterhin Supermärkte, Buchläden oder zum Beispiel Drogerien ohne Anmeldung geöffnet sind. Die Menschen sind so oder so unterwegs. Die Vorsichtigen und Verantwortungsvollen lassen sich schon jetzt testen, achten auf Abstände und Regeln. Es gibt aber auch die Anderen. – Im Modellprojekt hätten wir gerade mit Blick auf diese Anderen durch Negativ-Tests und Tagestickets ein Plus an Sicherheit für alle erwirkt. Jede Kundin, jeder Kunde hätte im Modell-Geschäft gewusst, vor mir können heute in dieser Umkleidekabine nur Personen gewesen sein, die für diesen Tag ein negatives Testat haben. Auch das Personal wäre täglich getestet worden. Dieses Plus an Sicherheit haben wir ohne Modell nicht.“
Mädge bleibt daher im Moment nur der Appell an alle Lüneburgerinnen und Lüneburger die vielfältigen Testangebote zu nutzen. Die für Schnelltests eingerichteten Hütten und Stationen bleiben bestehen.
Nicht nur die Unternehmen in der Innenstadt, die sich aufgrund des Modellprojekts erstmals mit möglichen Testungen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt haben, möchte Mädge aufrufen, für die freiwilligen und kostenlosen Testangebote zu werben, sondern alle Unternehmen im gesamten Stadtgebiet. „In den Schulen wird jetzt getestet, das Personal in den Kitas wird getestet, in Krankenhäusern und Altenheimen, auch unsere Verwaltung bietet regelmäßige Testangebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir gehen gern mit gutem Beispiel voran, aber wichtig ist, dass auch Privatunternehmen jetzt folgen. So lange noch nicht alle geimpft sind, ist und bleibt Testen nun mal der einzige Weg, um frühzeitig mögliche Ansteckungsgefahren aufzuspüren und seine Mitmenschen zu schützen.“ Zu einem Mehr an Sicherheit gehöre auch die zeitnahe Information im Sinne des Infektionsschutzes, weshalb Mädge weiterhin für die Nutzung der Luca-App plädiert.
Zur Verschiebung des Modellprojekts sagt Mädge: „Wir sind auf Landesebene einig, wie wichtig es ist, Erfahrungen mit verschiedenen Arten des Öffnens zu sammeln. Niemand kann in die Zukunft gucken, wie sich das Pandemiegeschehen insgesamt weiterentwickelt. Wir müssen erproben und Erfahrungen sammeln, welche Arten von Öffnungen unter welchen Bedingungen verantwortungsvoll möglich sind. Dazu dienen auch die Modellprojekte.“ Den Zeitpunkt für eine Wiederaufnahme werden Land und Spitzenverbände bzw. die Modellkommunen erst festlegen, wenn auf Bundesebene wieder Klarheit und Solidität herrsche.
In den gekennzeichneten Bereichen der Lüneburger Innenstadt gilt seit 1. April zwischen 8 und 19 Uhr (Montag bis Sonnabend) eine Maskenpflicht. Gerade erst sind neue Plakate aufgehängt worden.
- Das Theater Lüneburg darf nicht öffnen, bietet aber unabhängig vom Modellprojekt virtuelles Programm.
- Das Museum Lüneburg bietet weiterhin Besuchsmöglichkeiten nach Terminvereinbarung an sowie virtuelle Angebote.
- Auch für alle anderen Kultureinrichtungen und zum Beispiel Sportstudios, denen das Modellprojekt hätte Vorteile bringen können, gelten die Regeln der Niedersächsischen Corona-Verordnung, einzusehen z.B. auf der Seite: https://corona.landkreis-lueneburg.de/corona-regeln/
- Nach eben dieser Verordnung hat sich auch die Lüneburger Gastronomie weiter zu richten, so dass auch weiterhin praktisch nur Außer-Haus-Verkauf erlaubt ist.
Foto: Hansestadt Lüneburg